Einlassen

Komm herein, schau dich um, dreh dich rum, lass dich ein,
lass das Andere auf dich wirken,
in meinen Räumen, in meinen Träumen.
Komm herein.

Jetzt bist du hier, noch ganz in dir. Schau heraus, lass dich ein.
Tritt heraus, den einen Schritt, und fühle: Hier bist du sicher.
Willkommen!

Lass sein alles Scheinen, sei der der du bist.
Komm heraus aus dir und folge mir, den einen Schritt zur Mitte.
Den einen Schritt, den ich schon tat.
Ich war mir sicher. Und bin es noch.

Komm her zu mir.
Nimm meine Hand und schau dich um.
Und schau mich an.

Du weißt es schon, deshalb bist du hier. Nun fühl es auch, an meiner Hand.
Schließ kurz die Augen. Siehst du? Genau! Noch einen Schritt.
Lass dich ein. Nur einen Schritt noch,
komm herein und folge deinen Träumen –
in meinen Räumen bist du sicher.

Sieh dich um und sieh genau hin.
Ich lasse dich ein und du bist drin.
Komm lass uns atmen, trotz wissen und fühlen, die Anspannung fort.
Und Ruhe kehrt ein.
Trotz hoffen und wünschen und Angst vor Täuschung in dir, in mir.
Lass dich ein.

Nun lass dich nieder, hier in der Mitte, wo ich schon bin.
Und erzähl mir wieder.
Ich lass mich ein auf deine Worte, auf deine Orte, die fremd mir sind.
Ich höre die Laute, ich fühle dein Wissen, so werden die Worte zur Heimat für mich.
Ich höre dir zu und lasse mich ein,
hinein in die Räume, die du bewohnst.

Du lässt dich ein und lässt mich hinein.
Und in diesen Räumen können wir träumen,
wir wandern dort Hand in Hand umher.
Sie gleichen den meinen und sind mir vertraut.
Hab sie wiedergefunden bei unseren Runden und Staunen breitet sich aus:
Wir sind längst zuhaus!

Du wusstest es, sagst du, beim ersten Läuten an meiner Tür.
Du warst dir schon sicher.
Lass dich ein, sagst du leise, ich bin doch schon hier.

***

2017