Schließ die Tür und mach das Licht aus. Nimm des Dunkels Konturen wahr, auch das, was in dir nach dir greift.
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Schließ die Tür und mach das Licht aus. Nimm des Dunkels Konturen wahr, auch das, was in dir nach dir greift.
Wenn du wiederkehrst, ist es kein Ankommen, um zu bleiben. Und wenn du gehst, ist es kein Verlassen, um nie zurück zu sein. Du kommst und gehst. Das ist deine Art, weiter zu suchen in der Welt, was du in ihr vermisst. Du bist ein Reisender auf Besuch bei uns. Und wir beide wissen, unsere …
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Eine Überraschung hättest du, aber ich müsse früh aufstehen. Du lächelst – sehr früh! Dafür bin ich gern zu haben. Und so sind wir um fünf Uhr morgens aus dem Haus und rein in die S-Bahn, mitten unter lauter müde Gesichter. Zwei Augenpaare leuchten: unsere.
Endlich wieder Karten für ein Metalkonzert besorgt. Irgendwas in mir will es mal wieder laut und sich ordentlich durchschütteln lassen. Das letzte Sommerfestival ist gefühlte Jahre her, in Wirklichkeit erst 3 Monate. Die Bändchen am Handgelenk halten die Erinnerung daran latent wach. Also auf gehts ins LKA. Nein, nicht Landeskriminalamt. Longhorn irgendwas heißt die Location. …
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Wenn ich nachts in den schwach beleuchteten Gängen unterwegs bin, von Zimmer zu Zimmer gehe, auf Atemzüge lausche und Ausschau halte nach dem leichten Heben und Senken der Bettdecken, dann beschleicht mich hin und wieder das Gefühl, aus der Zeit gefallen zu sein. Vielleicht liegt es daran, dass sich diese Nächte so ähnlich sind, dass …
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Die goldenen Strahlen der Abendsonne streichen langsam, ganz langsam über den Fußboden und erreichen jetzt den kleinen Stapel dicken Papiers, den Henry vor sich liegen hat. Er fährt sich mit der Hand in den verspannten Nacken und streckt den Hals. Das warme Licht macht es auch nicht besser…, denkt er und legt entmutigt den Pinsel …
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In einer Stunde muss ich los. Nein, stimmt nicht. Ich will los. Die Gedanken wechseln die Meinung wie ein Chamäleon die Farbe und überlassen dann doch das Machtwort dem Bauch. Typisch, kein Verlass auf die Bande. Was wollte ich noch gleich? Einpacken. Eine Tasche suchen. Seit dem letzten Umzug liegt vieles irgendwo, nur nicht da …
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Fast zeitgleich seid ihr in mein Leben getreten. Nur wenige Wochen nacheinander. Noch war ich Feuer und Flamme durch dich, der du den Bergen gleichst. Den schneebedeckten Gipfeln in deiner Kühle genau so, wie den feuerspeienden Vulkanen, wenn du aus dir heraus gehst. War mit dir auf jedem von ihnen, stand oben im Wind hinter …
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Benny zwängte seine Hände gleich wieder in die Jackentaschen zurück, nachdem er das rostige schmiedeeiserne Tor mit dem Davidsstern hinter sich geschlossen hatte. Es herrschte heute eine Kälte draußen, die seine Finger fast daran festgefroren hätte. Nun ja, es war Dezember, um genau zu sein, der 24. Dezember, da erwartete er nichts anderes als Kälte, …
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Da stehst du nun, mit beiden Händen an der Wand. Dein Rücken spricht mich an und wartet. Zählst du die Rauten der Tapete? Oder zählst du die Sekunden? Was zählt mehr und was zählt jetzt? Zahllose Worte hast du gefunden, als du beschrieben hast, wie du geliebt werden möchtest. Und Zahlen kamen nicht darin vor. …
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Aus den Annalen der Lady Anne Jennifer Glenwillow, 1723 – 1754 Muse des schottischen Malers Lord Hamish MacIntosh* und seine Gefährtin bis zu ihrem frühen Tod Briefe aus dem Sommer 1752, Crencester Forest, Hampshire, Südengland *** Liebster und teurer Freund, Mylord! Seid herzlich bedankt für Eure heute eingetroffene Postille, die mich in meiner Verbannung erreichte, …
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Wieder ein neuer Morgen. Im dämmerigen Zimmer stehe ich vor meinem Hochbett, mit meiner Mitte leicht an es gelehnt. Hinter mir, drei, vier Meter entfernt, lässt ein leichter Luftzug von der offenen Tür ins Freie die hängenden Fäden des Vorhanges sacht hin und her pendeln. Mild ist es draußen, hier drinnen wärmer. Leise klingt aus …
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Hältst mein Glas
und ich das deine
mit dem roten Weine
ergab sich was
tiefer.