Schließ die Tür und mach das Licht aus. Nimm des Dunkels Konturen wahr, auch das, was in dir nach dir greift.
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Schließ die Tür und mach das Licht aus. Nimm des Dunkels Konturen wahr, auch das, was in dir nach dir greift.
Als Ahn Jael endlich zu mir kam – obwohl, er behauptet ja, mir schon von Anfang an zur Seite gestanden zu haben -, da verlor ich den Glauben daran, dass die Dinge eben so sind, wie sie sind. Zufälle waren für mich bis dahin nur bizarre Verknüpfungen von Ereignissen, die eben irgendwie aufeinander prallen. Ahn …
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Ich bin kein Zwilling. Naja, horoskopisch gesehen schon. Geschwisterlich nicht. Definitiv. Wo kommt dann diese Stimme her? Wann kam sie zu mir? Sie? Ja, muss auch eine Frau sein, weil – wenn ich vor dem Spiegel stehe und das rote Shirt vor die grüne Hose halte, meint sie: “Ähm…!”, und ich schüttle synchron den Kopf …
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Ich habe Ariane wiedergesehen. Beim Ausruhen auf einer Bank im Park kommt mir in den Sinn, was sie mir vor nicht allzu langer Zeit eben hier erzählte, als ich ihr einmal nahe sein durfte: Ariane lebt meist in ihrer ganz eigenen Welt. Vor allem nachts. Dann betritt sie ihr Labyrinth, durchschreitet all diese Räume, die sie …
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Was sagt ihr? Ihr habt noch nie vom Ascheland gehört? Nun… Vielleicht sollte ich euch warnen, das ist keine lustige Geschichte, nichts Vergnügliches. Manche von euch werden sich wünschen, nie davon gehört zu haben. Einige werden es als Nonsens abtun, andere wieder wird es berühren, so sehr, dass sie mit anderen Augen sehen werden und …
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Martin weiß nicht genau, was ihn in diesem Jahr erkennen lässt: Es ist wieder soweit. Vielleicht liegt es an der Luft, die ihm bei seinen gewohnten Abendspaziergängen mit jedem weiteren Tag etwas kühler vorkommt. Sie streift nasskalt seine Hände, dringt in die Ärmel des Mantels, sogar unter den Schal; die Zeit der Nebel ist gekommen. …
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Ich nenne einen Schatz mein eigen. So ein funkelnd schönes Ding. Hab ihn gefunden in mir drinnen, als ich auf Schatzessuche ging. Und hab ihn erst noch übersehen, so unscheinbar kam er daher. Als rostig Teil, ein mattes Etwas, das traurig schien, es selbst zu sein. So abgegriffen und verschlissen, so abgenutzt von harter Hand, …
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Wenn du wiederkehrst, ist es kein Ankommen, um zu bleiben. Und wenn du gehst, ist es kein Verlassen, um nie zurück zu sein. Du kommst und gehst. Das ist deine Art, weiter zu suchen in der Welt, was du in ihr vermisst. Du bist ein Reisender auf Besuch bei uns. Und wir beide wissen, unsere …
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Von Zeit zu Zeit zieht es mich hinaus. Wenn mir das Stadtbunte und Arbeitslaute, die Menschenenge und Straßenschnelle zu viel wird, dann zieht es mich weg. Auf den Weg. Weg vom Denken hin zum Fühlen und auch das sagt: Geh! Hin! Aus dem Haus! Pack die Tasche, schnür die Schuhe. Lauf! Wenn ich nach draußen will, …
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Die goldenen Strahlen der Abendsonne streichen langsam, ganz langsam über den Fußboden und erreichen jetzt den kleinen Stapel dicken Papiers, den Henry vor sich liegen hat. Er fährt sich mit der Hand in den verspannten Nacken und streckt den Hals. Das warme Licht macht es auch nicht besser…, denkt er und legt entmutigt den Pinsel …
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In einer Stunde muss ich los. Nein, stimmt nicht. Ich will los. Die Gedanken wechseln die Meinung wie ein Chamäleon die Farbe und überlassen dann doch das Machtwort dem Bauch. Typisch, kein Verlass auf die Bande. Was wollte ich noch gleich? Einpacken. Eine Tasche suchen. Seit dem letzten Umzug liegt vieles irgendwo, nur nicht da …
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Letztens traf mich wie ein Schlag eine sagenhafte Erkenntnis! Und nein, liebe Gemeinde, das hier wird jetzt keine Abhandlung über Magisch-Mystisches, keine Märchenerzählung und auch keine Legende aus alten Zeiten. Nein, der Schrecken kam aus der ganz realen Welt. Der Wie-Welt. Ich befand mich ganz im Hier und Jetzt: Auf dem Weg zur Arbeit, das …
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Fast zeitgleich seid ihr in mein Leben getreten. Nur wenige Wochen nacheinander. Noch war ich Feuer und Flamme durch dich, der du den Bergen gleichst. Den schneebedeckten Gipfeln in deiner Kühle genau so, wie den feuerspeienden Vulkanen, wenn du aus dir heraus gehst. War mit dir auf jedem von ihnen, stand oben im Wind hinter …
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An mir hinuntersehend erscheine ich. Von den bloßen Füßen wachse ich hinauf ins Sein. Wechsele von unsichtbar über durchscheinend in handfeste Gewissheit, vermeine zu spüren, wie mein Blut beginnt zu kreisen, langsam erst, dann stetig. Mein Blick gleitet aufwärts über sich färbende Haut. Vertraute Festigkeit erfährt mein Inneres. Die Schultern erstarken den Hals stützend und …
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Mit nassen Handschuhen scharren, zusammenbacken, klopfen. Umfassen, schieben, hochheben. Schwitzen. Die ganze Welt ist knietief weiß, kalt und heiß. Ist zugedeckt das Fremde. Das Blut rauscht in den Ohren, dämpft alle weiteren Geräusche. Ich höre sie nicht rufen. Weiter, weiter. Noch ein Brocken drauf. Kugel rollen, vor mir her. Jeder schiebende Schritt lässt sie wachsen. …
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Vor langer Zeit, als es noch weniger Menschen und dafür um so mehr Tiere gab, geschah es, dass sich eine Krähe in einen Reiher verliebte. Nicht, dass sie unter ihresgleichen nicht einen passenden Gefährten gefunden hätte – die Auswahl war geradezu unerschöpflich – und sie hatte auch nicht nach dem ganz Besonderen gesucht, das liegt …
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Wenn er in Muße hier draußen sitzt, schweifen seine Blicke auch immer mal zu den Fähnchen über ihm. Vor zwei Sommern hat er sie aufgehängt, die kleine Leine mit tibetischen Gebetsfahnen am Dach befestigt. Nicht, dass er Buddhist wäre. Auch weiß er die aufgedruckten Gebete und Symbole nicht zu deuten, aber das bunte Flattern dieser …
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Vorsichtig tastet eine Pfote über mein Gesicht. Halbschlafend, traumverloren. Samttatze, lass ab! Einäugiger Blick in verschwommen getigertes Dunkel. Zu früh noch, Prana, lass mich weiterschlafen. Liderschweres Augenschließen. Schnurren. Wegtreiben. “Beug dich hinab”, spricht die feine Stimme. “Knie nieder. Tiefer. Leg den Kopf auf den Boden. – Was siehst du?” Warum sollte ich? Mein Traumgedanke flüchtet. …
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Unter den Milliarden Lichtpunkten, die sich weit über ihr ausbreiten, beginnt einer kaum merklich an Leuchtkraft zuzunehmen. Aus diesem Fünkchen wird langsam ein deutlicher Funken, greller strahlend als die ihn umgebenden. Seine Farbe schimmert bläulicher, kälter als die aller anderen, die unverändert in der stummen Lichtsprache der Leere blinken. Er kommt, um sie zu holen. …
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Hastig zog sie von innen das bereit liegende Gestrüpp vor den Eingang der Erdhütte. Ihr Atem ging stoßweise, aber jetzt war sie in Sicherheit. Sie setzte den hohen Tragkorb aus Weide ab und schüttelte sich noch einmal, sodass alle Federn an ihrem dunklen Gewand aufflogen und sie einer Krähe täuschend ähnlich sah, auch wenn diese …
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Dieser endlose Sommer. Endlos sonnige Tage, denen kurze milde Nächte folgen. Und wieder geht ein Tag zur Neige. Eine Handbreit überm Horizont gleißt die Sommersonne, verströmt sich vor zartem Himmelblau. Einen schattenspendenden Arm an der Stirn, schaue ich ins flirrende Licht des Tales, das sich weithin unter mir ausbreitet: Diesige Luft lässt die grünen Höhenzüge …
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Streife blicklos durch die Wälder, niemandem begegne ich …
Es will nicht so recht hell werden, heute, an diesem frühen Morgen. Die Nacht ist zögerlich gegangen, schon ist es gegen acht. Tief schwebt der Himmel, ist so dicht verhangen mit nebelgrauem Tuch. Das Dämmerlicht jedoch beweist, es gibt die Sonne noch! Nur weit, weit weg von hier. Kühle setzt sich fest in meinen Kleidern. …
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Komm herein, schau dich um, dreh dich rum, lass dich ein, lass das Andere auf dich wirken, in meinen Räumen, in meinen Träumen. Komm herein.
Eigentlich ist schönes Wetter. Eigentlich ist Sommer. Diese helle Jahreszeit, auf die ich so sehr warte, die ich Monate vorher schon an den Fingern abzähle. Deren Licht mir den Winter über fehlt, ebenso wie ihre Wärme und die Farbe Grün. Eigentlich mag ich jede Jahreszeit, jede hat etwas ganz eigenes, was keine der anderen zu …
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Weihnachten und Geschenke, das gehört irgendwie zusammen, nicht wahr? So wie Skifahren und Schnee, Glühwein und Kälte, die Weihnachtsgans und der festlich gedeckte Tisch. Und was wäre der Weihnachtsmann ohne seinen Sack voller… eben. Nur ein alter, weißbärtiger Mann im roten Mantel. Manchmal jedoch kommt alles anders, als man denkt oder es gewohnt ist. Dann …
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Meine Aufmerksamkeit ziehst du auf dich, als ein sommerlicher Lichtstrahl dich streift. Unschuldig siehst du mich an, so, als würdest du auf die Sonne deuten: Sie war es, ich kann gar nichts dafür! Schon lange ruhst du dort, von mir vergessen, irgendwann. Nun aber leuchtest du, glühst plötzlich auf, mit so warmem Schein, dass dein …
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